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Diabetikerwarnhund

Der Weg zum eigenen Assistenzhund.

Du bist Diabetiker (Typ-1) und überlegst ob ein Diabetikerwarnhund zu dir passen könnte bzw. hast die Entscheidung sogar schon getroffen, dass einer bei dir einziehen soll. Bei diesen Vorhaben stehe ich dir gerne zur Seite und unterstütze dich von der Auswahl des Hundes bis zum fertigen Diabetikerwarnhund.

Ich habe dir die gängigen Fragen zusammengestellt, damit du schon mal einen Überblick hast. Wenn Fragen offen sind oder du einen Termin vereinbaren möchtest kontaktiere mich gerne per Telefon oder Email.

Häufige Fragen zur Ausbildung und Kosten

Allgemein

Was ist ein Diabetikerwarnhund?

Ein Diabetikerwarnhund ist ein Assistenzhund für Menschen, die an Diabetes erkrankt sind.

Die Hauptaufgabe des Hundes ist hierbei, anzuzeigen, wenn der Blutzucker im Blut unter den Normalwert fällt. Im allgemeinen ist das unter 80 mg/dl bzw. 4,4 mmol/l. Viele Hunde zeigen auch den Überzucker ab einem Wert von 200 mg/dl bzw. 11,1 mmol/l an.

Der Hund lernt hierfür ein bestimmtes Verhalten, wie z.B. kratzen, stubsen, bellen, zu zeigen.

Zusätzlich lernt der Hund eine Notfalltasche zu bringen und eine Notfallklingel zu drücken.

Ich bin Typ 2 Diabetiker, kann ich auch einen Diabetikerwarnhund haben?

Ein Diabetiker Typ 2 zeichnet sich vorallen an zu hohen Blutzuckerwerten aus. Dieser Umstand macht eine Ausbildung schwieriger.

Auch haben wir die Erfahrung gemacht, dass nicht alle Hunde anzeigen. Eine Vermutung könnte sein, dass sich der Geruch anders verhält.

Die Ausbildung des Hundes und das anschließende Training erfordert ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft und Disziplin. Das ist nicht für jeden geeignet.

Ob eine Ausbildung eines Diabetikerwarnhundes für dich geeignet ist, ist eine Einzelfallentscheidung.

 

Diabetikerwarnhund oder Signalhund für Diabetiker?

Es gibt verschiedene Begriffe, wie Diabetikerwarnhunde genannt werden. Gibt es einen einheitlichen Begriff?

Nein, gibt es nicht.

Diabetikerwarnhund und Diabeteswarnhund sind die gebräuchlichsten und haben sich im deutschen Sprachgebrauch durchgesetzt. Grammatikalisch sind sie allerdings nicht korrekt, da der Hund weder vor Diabetikern noch vor Diabetes warnt.

Hypowarnhund sagt aus, dass der Hund vor Unterzuckerungen (Hypoglykämien) warnt, viele Hunde zeigen aber auch den Überzucker (Hyperglykämie) an, passt also nicht ganz.

Signalhund für Diabetiker ist zwar grammatikalisch korrekt, aber sehr lang.

Ich habe mich für Diabetikerwarnhund entschieden, da es leicht von den Lippen geht und das Netzwerk, in dem ich die Ausbildung gemacht habe, diesen Begriff auch verwendet.

Ausbildung

Selber ausbilden oder ausbilden lassen?

Beim Blindenführhund stellt sich diese Frage gar nicht, da ein blinder Mensch sich schwer tut , seinen Hund das richtige Verhalten beizubringen.

Beim Diabetikerwarnhund ist es nicht nur möglich, sondern auch sinnvoll, den Hund selber auszubilden.

Die meisten Hundetrainer für Diabetikerwarnhunde sind selbst keine Diabetiker. Wenn diese den Hund selber ausbilden, wird der Hund in einer Übungssituation gehalten ohne auf echte Unterzuckerungen zu reagieren. Eine echte Unterzuckerung riecht allerdings nochmal anders als Proben.

Der Umstieg von Proben zur echten Unterzuckerung ist der schwierigste Punkt in der ganzen Ausbildung.

Wichtig ist, sich von einem erfahrenen Hundetrainer begleiten zu lassen. Denn es ist nicht schwierig etwas anzutrainieren, sondern es wird schwierig, wenn es mal nicht klappt, um dann zu wissen was zu tun ist.

In Einzelfällen mag eine Fremdausbildung auch mal sinnvoll sein.

Kann ich auch einen Hund für ein Familienmitglied, z.B. mein Kind, ausbilden?

Ja, das geht.

Man baut die Ausbildung etwas anders auf, aber es ist kein Problem.

Es gibt trotzdem was zu beachten. Wenn es beispielsweise für ein Kind ist, ist nicht die Ausbildung das Problem, sondern das Zeitmanagement mit dem Hund allgemein.

In Familien, in denen ein oder sogar mehrere Kinder an Diabetes erkrankt sind, herrscht oft eine klare Arbeitsteilung der Eltern. Ein Elternteil kümmert sich um die Kinder und ein Elternteil sorgt für das Einkommen. Der Elternteil, meist die Mutter, hat soviel mit dem Kind zu tun, dass sie sich nichts sehnlicheres wünscht als Entlastung, beispielsweise durch einen Diabetikerwarnhund. In dieser Familienkonstellation geht das Projekt Diabetikerwarnhund oft schief. Denn ein Hund kann nicht nur Entlastung bringen, sondern hat auch eigene Bedürfnisse. Am Anfang ist es wie ein zusätzliches Kind. Auch später will ein Hund beschäftigt und Gassi geführt werden.

Möchte man sowieso einen Hund und nicht nur zur Entlastung, hat die Zeit für den Hund und für die Ausbildung, nicht nur die Assistenzhundeaufgaben, sondern auch für die normale Erziehung des Hundes, dann ist es ein wunderbares Projekt.

Welche verschiedenen Wege der Selbstausbildung gibt es?

Im groben gibt es 2 verschiedene Wege der Selbstausbildung.

Ein Weg ist, dass mehrere Diabetikerwarnhunde-Teams zusammen trainieren an mehreren Wochenenden, manchmal inklusive Grunderzieung, manchmal ohne. Hierbei wird neben dem Training auch ein hohes Maß an Theorie vermittelt, da nicht ein ganzes Wochenende trainiert werden kann.
Vorteile: Man kann sich mit anderen Teams austauschen. Es gibt mehrere Trainingseinheiten in kurzer Zeit.
Nachteile: Die Ausbildung ist sehr theorielastig. Es gibt nur feste Zeiten, wann begonnen werden kann. Es ist nicht sehr individuell. Es können zusätzliche Kosten für Einzeltrainings anfallen, weil man das Lehrgangsziel nicht erreicht hat und man zusätzliche Unterstützung braucht.

Der andere Weg ist, dass man alles in individuellen Einzeltrainings trainiert.
Vorteil: Eigenes Zeitmanagement und eigene Lerngeschwindigkeit. Es wird das trainiert, was ansteht und nicht das was im Lehrplan steht.
Nachteile: Man sieht kaum andere Diabetikerwarnhunde-Teams.

Wie funktioniert die Selbstausbildung bei mir?

Wir treffen uns das erste Mal entweder zur Beratung, um deinen bestehenden Hund auszubilden, bevor der Hund einzieht oder sobald der Hund sich eingewöhnt, so ca. 2 Wochen später.

Danach treffen wir uns am Anfang alle 2-3 Wochen, später auch mal längere Intervalle, um zusammen zu trainieren. Zwischen den Terminen trainierst du ohne mich deinen Hund. Ich stehe dir aber auch da zur Seite, wenn du Fragen hast oder mal was nicht klappt.

Die Termine selber dauern am Anfang ca. 1-2 Stunden später meist nicht länger als 1 Stunde.

Die Termine vereinbaren wir individuell als Einzeltrainings.

Dies ist nur der Trainingsplan für das Diabetikerwarnhundetraining.

Wenn die Grunderziehung auch mit trainiert werden soll, gibt es die Möglichkeit ganz normal am wöchentliche Gruppentraining der Hundeschule teilzunehmen oder auch das in Einzeltrainings zu trainieren.

Wenn du zu weit wegwohnst, dann kannst du die Grunderziehung auch in einer Hundeschule bei dir vor Ort machen.

Auf was wird der Hund trainiert?

Es gibt verschiedene Vorgehensweisen einen Diabetikerwarnhund zu trainieren.

Für mich ist das Training mit Geruch einer Unterzuckerung am schlüssigsten und am erfolgversprechendsten. Was der Hund genau riecht, kann man nicht genau sagen. Es gibt verschiedene Theorien.

Wir stellen Geruchsproben von Unterzuckerungen her, so dass du am Anfang trainieren kannst, wenn du die Zeit dazu hast. Sobald dein Hund echte Unterzuckerungen anzeigt, wird natürlich auch mit denen trainiert. Diese Art des Trainings funktioniert sehr gut.

Im Laufe der Zeit nehmen die meisten Hunde bei echten Unterzuckerungen auch noch andere Erkennungsmerkmale dazu. So wird dein Hund dein Verhalten, deine Atmung und deine Körpersprache sicher auch miteinbeziehen.

Es gibt eine Studie, die behauptet, dass es nicht der Unterzuckerungsgeruch ist, auf was der Hund geht, sondern auf die fallende Sauerstoffsättigung. Die Studie hat sich für mich nicht schlüssig lesen lassen und der Versuchsaufbau mit den Hunden, ich glaube es waren unter 14 Hunde, war sehr klein. Heute findet man die Studie selbst nicht mehr, sondern nur noch die Aussagen dazu. Es wurde an Hand eines Pulsoximeters mit einem Klipp am Finger der SpO2-Wert gemessen. Der Wert würde um mind. 3 Einheiten, was 3% entspricht, fallen. Ich selbst arbeite im Rettungsdienst und habe zum einen selbst ein Pulsoximeter in meinem Notfallrucksack und zum 2. ist die Messung des SpO2-Wertes eine Routineuntersuchung bei Notfällen im Rettungsdienst. Meine Beobachtungen können diese Studie nicht bestätigen. 

Hundertprozentig genau können wir nicht sagen auf was der Hund geht. Ich weiß nur, dass das Training mit Geruchsproben sehr gut funktioniert.

Was muss ein Diabetikerwarnhund alles können?

Die wichtigste Aufgabe ist eine Unterzuckerung erkennen und dir anzeigen, durch z.B. kratzen.

Vielen Diabetikern ist die Anzeige der Überzuckerung nicht wichtig, viele Hunde fangen aber von sich auch an das spannend zu finden.

Sehr nützlich ist es auch eine Notfalltasche zu bringen, in der z.B.  Traubenzucker, ein Blutzuckermessgerät und ähnliches drin ist.

Eine Notfallklingel, auf die dein Hund drückt, um Hilfe zu holen, ist auch eine sinnvolle Sache.

Dann sollte sich natürlich ein Assistenzhund vorbildlich im Alltag benehmen, so ist natürlich auch die Erziehung sehr wichtig.

Was er können soll bestimmst du. Wir besprechen was sinnvoll ist.

Wenn du eine Prüfung zum Assistenzhund, also somit zum Diabetikerwarnhund, machen möchtest, sollten es 3-5 Assistenzaufgaben sein. Die Prüfungsordnung ist nach heutigem Stand (Dez. 2022) noch nicht fertig.

Welche Hunderasse ist geeignet?

Es sind Hunderassen bzw. auch Mischlinge geeignet, die ursprünglich für die Zusammenarbeit mit dem Menschen gezüchtet wurden. Z.B. Hütehunde, Schäferhunde, Jagdhunde und sog. Begleithunde.

Die prominentesten Beispiele dazu sind Labrador, Golden Retriever und Pudel.

Bei befreundeten Trainerkolleginnen gab es aber auch schon Rassen, bei denen man gesagt hat, nie im Leben und die haben es auch geschafft. Allerdings war die Ausbildung deutlich schwerer als bei Hunden, die sowieso gerne mit dem Menschen trainieren.

Wichtiger als die Rasse ist, dass das Individuum geeignet ist. Z.B. sind nicht alle Labradore geeignet. Manche sind absolut top und manche sind der blanke Horror.

Der angehende Assistenzhund sollte ein mittleres Temperament haben. Nicht zu ruhig, sonst ist er zu „faul“. Nicht zu aktiv, sonst hat er andere Flausen im Kopf.
Weniger einen Außenfokus, sonst findet er alles andere interessanter, sondern mehr den Fokus zum Mensch.
Er sollte nicht leicht aufgeben, wenn es mal schwierig wird.

Wichtig ist vor allem, das der Hund zu euch und eurem Leben passt. Somit gibt es nicht, die perfekte Rasse.

Wie alt sollte der Hund sein, um mit der Ausbildung zu beginnen?

Vorne weg, da ein Hund ein Leben lang lernen kann, kann er auch zu jedem Zeitpunkt anfangen. Allerdings sollte man das Alter schon im Blick habe, denn ist er schon älter, z.B.10 Jahre alt, dann ist er mit der Ausbildung fertig, wenn evtl. die Gesundheit nicht mehr mitspielt.

Ich fange gerne mit dem Training an sobald der Hund ins neue Zuhause eingezogen ist. Denn je länger die Gerüche von Unter- und Überzuckerungen Normalität werden, desto schlechter wird die Trainingsprognose.

Somit fange ich das Training auch schon mit 12 Wochen alten Welpen an. Natürlich immer altersgerecht. Dem Hund ist egal ob er erst Sitz, Platz, Fuss lernt oder Anzeigen lernen.

Ich habe schon einen Hund zuhause, kann ich den auch ausbilden?

Lebt der Hund schon lange bei dir, so hat er schon einige Unter- und Überzuckerungen mitbekommen und für ihn ist dieser Geruch normal.

Zeigt dein Hund schon ihn irgendeiner Form eine Reaktion, z.B. er legt sich eng an dich oder schnüffelt an dir, wenn dein Blutzucker entgleist, dann ist es sehr gut möglich ihn zu trainieren.

Zeigt dein Hund keinerlei Reaktionen auf deine Blutzuckerentgleisungen, dann ist es schwieriger, aber nicht unmöglich.

In jedem Fall würde ich es mit dir und deinem Hund probieren.

Kosten 

Wieviel kostet ein Diabetikerwarnhund?

Kann man so pauschal nicht sagen.

In der Fremdausbildung natürlich mehr als in der Selbstausbildung.

Utopische Preise von € 25.000,- sind auf jeden Fall zu viel.

Einerseits setzen sich die Preise aus der Anschaffung des Hundes, dass Futter, die Tierarztkosten und das Zubehör, wie Näpfe, Decken usw. soweit das noch nicht vorhanden ist, zusammen. Dazu kommt die Grunderziehung des Hundes.

Bis hierher ist es egal ob es sich um einem Assistenzhund handelt oder um einen Familienhund.

Dazu kommen die Ausbildungskosten.

Meine Ausbildungskosten findest du im nächsten Reiter.

Wieviel kostet die Ausbildung bei mir?

Das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Z.B. Talent von dir und deinem Hund, Fleissigkeit beim Trainings, dran bleiben am Training.

Ich rechne in Einzelstunden ab.

Wenn dein Hund und du ein gutes Händchen füreinander und das Training habt, sich keine Trainingsfehler einschleichen und du das Training ernst nimmst, brauchst du unter Umständen sehr wenig Stunden.

Ich hatte schon alles zwischen € 500,- und € 2000,-.

Ich rechne die 1. Stunde voll ab und dann 15min genau. 
Abgerechnet wird nach jedem Training, so entstehen keine hohen Summen auf einmal.

Vorauszahlungen, die gesamten Ausbildungskosten auf einmal oder 5er- oder 10er-Karten für Einzelstunden lehne ich als unseriös ab. Du hast somit zu jedem Zeitpunkt die volle Kontrolle über deine Kosten.

Kann ich einen Diabetikerwarnhund bei meiner Krankenkasse beantragen?

Nein, das geht leider nicht. 

Der einzige Assistenzhund, der von der Krankenkasse bezahlt wird, ist der Blindenführhund.

Es gibt zwar immer mal wieder Berichte, dass eine Krankenkasse das gemacht hat, aber nach näherer Recherche, war es dann doch nie der Fall.

Kann ich irgendwo Fördergelder beantragen?

Offiziell gibt es leider keine Fördergelder.

Es gibt aber immer mal wieder Spendenaktionen von verschiedenen Organisationen an die man sich wenden kann.

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